kleine blaue Fliesen mit dem Symbol Nachhaltigkeit - Konzept der blauen Fliesen

Sustainable Development – Nachhaltige Entwicklung wird von der österreichischen Lack- und Anstrichmittelindustrie nicht nur als Schlagwort gebraucht, sondern seit vielen Jahren erfolgreich gelebt.

Innovative, umweltfreundliche Produkte, die langlebige Wirtschaftsgüter viele Jahre schützen und in ihrer Funktionstüchtigkeit erhalten, sind die wahre Basis für nachhaltige Entwicklung.

Leider wird in vielen Diskussionen das Thema Nachhaltigkeit nur auf die ökologische Betrachtungsweise reduziert. Nach Meinung einiger NGO’s sind ökologische und damit nachhaltige Produkte nur jene, die möglichst wenig Wirk-/Schadstoffe enthalten. Dabei werden Grenzwerte oft beliebig festgelegt und weit unter den gesetzlich festgelegten Grenzen vorgeschlagen. Ob das Produkt qualitativ hochwertig und daher auch seinen Zweck voll erfüllt, ist dabei oft zweitrangig. Hauptsache, die in Gesetzen oder EU-Richtlinien festgelegten Grenzwerte werden deutlich unterschritten. Dass gewisse Qualitätsmerkmale aber nur mit bestimmten Chemikalien erreicht werden können, interessiert dabei oft nicht.

Viele Hightech-Produkte der österreichischen Lack- und Anstrichmittelindustrie, die langjährigen und bestmöglichen Schutz von Wirtschafts- und Industriegütern bieten, werden aufgrund der beliebigen Grenzwertfestsetzung diskriminiert. Beispielsweise gibt es weniger Wohnbauförderung bzw. werden sie von der öffentlichen Beschaffung benachteiligt, wenn bestimmte Produkte den Kriterien von Umweltgütesiegeln nicht entsprechen. Nachhaltigkeit ist aber mehr. Wer Lacke, Anstrichmittel, Bauklebstoffe nur aufgrund ihrer Ökobilanz, quasi ihrer “Umweltfreundlichkeit“, beurteilt, greift bei weitem zu kurz. Was hilft es, wenn zwar ein Produkt a) weniger organische Lösungsmittel enthält, aber die doppelte Auftragsmenge nötig ist, um die geforderte Performance zu erreichen. Oder ein Produkt, das zwar auf den ersten Blick umweltfreundlicher erscheint, aber nur halb so lang hält.

Die Lack- und Anstrichmittelindustrie setzt sämtliche Substanzen zu einem bestimmten Zweck ein. Dieser Zweck dient der Erfüllung von Produkteigenschaften, die sich aus den Anforderungen des Marktes, der Kunden ergeben. So viel wie nötig, so wenig wie möglich ist die Devise! Unter Berücksichtigung des heute erwünschten Lebensstandards ist die Verwendung ausschließlich rein natürlicher Produkte (Schlagwort „chemiefreies Leben“) eine Illusion.

Es gilt daher einen Kompromiss zwischen Gesundheit bzw. Umwelt, Markterfordernissen und Produkteigenschaften zu erzielen. Viele freiwillige Bewertungsschemen im Umweltbereich vermitteln den Eindruck eines übersteigerten Umweltbewusstseins. Offenbar sollen Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Qualität und manchmal sogar teilweise die Gesundheit der Menschen, zugunsten von Energieeinsparung, Müllvermeidung usw. geopfert werden.

Bei der Erstellung von Nachhaltigkeitskriterien darf nicht nur die Ökologie im Fokus sein. Die wirtschaftliche Betrachtungsweise, aber auch die sozialen Auswirkungen müssen ebenso einfließen. Bei der Erarbeitung müssen alle Betroffenen beteiligt sein. Also auch die Industrie, die Wissenschaft, Beschaffer, vor allem aber auch die Anwender der Produkte, nicht bloß Umweltorganisationen. Eine sinnvolle, nachhaltige Betrachtungsweise blickt bei der Bewertung von Produkten auf deren gesamten Lebenszyklus – von der Erzeugung über die Verwendung bis hin zur Verwertung. Eine bloße Betrachtung von Teilabschnitten führt zu falschen Ergebnissen. Ist es nachhaltig, wenn beispielsweise Häuser mit teuren Naturfarben dreimal so oft gestrichen werden müssen als mit Hightech-Produkten, weil diese zwar irgendwelchen, meist willkürlich festgelegten und überzogenen Ökokriterien entsprechen, dafür aber beispielsweise keinen Schutz gegen Schimmelpilz inkludieren? Auch hier zeigt sich: Nur eine gesamtheitliche Betrachtung, die Einsatzzweck sowie Lebenszyklus des jeweiligen Produkts umfasst, ist zielführend für den Ausweis von echter Nachhaltigkeit. Die Chemische Industrie und insbesondere die Lack- und Anstrichmittelindustrie sorgt mit ihren Produkten geradezu für Nachhaltigkeit. Sie ist bereit einen offenen Diskurs darüber zu führen. Nicht sinnvoll ist die Vielzahl verschiedenster Umweltgütezeichen, die externe Prüfungen von einschlägigen Instituten erfordern und mit hohen Kosten verbunden sind. Diese Entwicklung fördert nur die Zertifizierungsindustrie, hat aber mit nachhaltiger Entwicklung nichts zu tun.